Diesen Satz höre ich tatsächlich häufig von Gründern, die mit Ihrer Geschäftsidee zu mir kommen.
Sie haben zwar ein neues Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt, das oder die es so auf dem Markt noch nicht gibt.
Aber haben sie deshalb wirklich keine Konkurrenten?
Jedes Produkt und jede Dienstleistung hat für seine oder ihre Kunden einen bestimmten Nutzen, für den sie bereit sind, Geld zu zahlen. Wenn Sie also als Gründer über Ihre Konkurrenz und den Markt nachdenken, sollten Sie auch all diejenigen Produkte oder Dienstleistungen einbeziehen, die für den Kunden einen ähnlichen oder vergleichbaren Nutzen bringen – auch wenn diese völlig anders sind als Ihre Innovation.
Ein Beispiel:
Sie wollen sich als Fitnesstrainer mit einer brandneuen Trainingsmethode selbstständig machen und stellen fest, dass Sie in Ihrem Gebiet tatsächlich der einzige sind, der diese Methode anbietet.
Der Schluss liegt nahe: „außer mir bietet das keiner an, also habe ich keine Konkurrenten“. Das ist aber zu kurz gesprungen. Überlegen Sie vielmehr: „Was ist der Nutzen meines Angebots für meine Kunden und wer bietet diesen Nutzen ebenfalls an?“
In unserem Beispiel ist der Kundennutzen ganz klar „Fitness erreichen“. Und dann sind auf einmal vom Yogastudio um die Ecke über den Volkshochschulkurs bis hin zum Vereinssport viele Konkurrenten da, an die Sie vielleicht vorher gar nicht gedacht hatten.
Dieses Beispiel ist bewusst einfach – aber glauben Sie mir:
Zu jedem Produkt und zu jeder Dienstleistung finden sich Mitbewerber, die mit Ihrem Angebot den gleichen oder einen ähnlichen Nutzen stiften.
Nehmen Sie solche „alternativen Nutzenstifter“ als Wettbewerber ernst und berücksichtigen Sie diese bei der Gestaltung Ihres Angebots und im Marketing.
Mein Tipp:
Fragen Sie so viele Freunde und Bekannte wie möglich, welche Alternativen ihnen zu Ihrem Produkt / Ihrer Dienstleistung einfallen. Bleiben Sie dabei offen für alles, was sie hören und sortieren Sie nicht gleich aus - nach dem Motto "ja, aber mein Produkt kann auch noch...".
Auf einer Liste aufbewahrt sind die „alternativen Nutzenstifter“ auch später immer wieder hilfreich, wenn Sie beispielswese Ihr Angebot erweitern möchten oder Sie am Markt noch nicht so erfolgreich sind wie erhofft.
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