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AutorenbildCaren Gnauck

In 4 Fragen zur richtigen Rechtsform

Die Frage nach der richtigen Rechtsform für die eigene Gründung treibt viele um. Wenn Sie die folgenden 4 Fragen für sich beantworten, kommen Sie der für Sie richtigen Lösung schnell näher:


1. Gründen Sie alleine oder mit Partnern?

2. Sollen sich später weitere Personen finanziell oder personell beteiligen können?

3. Wollen oder müssen Sie Ihr finanzielles Risiko beschränken?

4. Soll die Firma später auch losgelöst von Ihrer eigenen Person funktionieren?



1. Gründen Sie alleine oder mit Partnern?


Viele Gründer begeistern mit ihrer Geschäftsidee Freunde oder Familienmitglieder, die sich vorstellen könnten mit einzusteigen. Bringen diese dann noch ergänzende Kompetenzen mit, kann das eine perfekte Lösung sein.

Häufig werden in der ersten Vorgründungsphase unterschiedliche Szenarien der Zusammenarbeit ausgelotet – und nicht selten muss man einige Zeit später feststellen, dass man doch ganz unterschiedliche Vorstellungen von dem gemacht hat, was da auf einen zukommt:

Angefangen von der vielleicht notwendigen Aufgabe eines bestehenden Jobs, über die konkrete Aufgabenverteilung, bis hin zum Risiko, das gemeinsam eingegangen wird - hier steht für jeden einzelnen viel auf dem Spiel. Prüfen Sie daher genau, wie tragfähig die gemeinsame Basis wirklich ist und ob Sie nicht nur in der Idee, sondern auch in den wesentlichen organisatorischen und finanziellen Fragen übereinstimmen. Halten Sie dabei die einzelnen Punkte unbedingt gemeinsam schriftlich fest. Häufig muss im Zuge dieser Klärung die ursprünglich angedachte „Konstruktion“ der Zusammenarbeit nochmals angepasst werden.


Die Frage nach der Gründung alleine oder mit Partnern ist also zu Beginn der Gründungsphase nicht immer sofort zu beantworten. Trotzdem sollten Sie in diesem Punkt ganz klar sehen, bevor Sie sich für eine Rechtsform entscheiden.


2. Sollen sich später weitere Personen finanziell oder personell beteiligen können?


Je nach Geschäftsidee kann es wichtig sein, auch später noch weitere Partner oder aber auch Investoren ins Boot zu holen. Halten Sie fest, welche Beteiligungsformen Sie sich vorstellen können und wie genau die Rolle der neu hinzukommenden Partner (auch im Verhältnis zu den „Erstgründern“) ausgestaltet sein soll.


3. Wollen oder müssen Sie Ihr finanzielles Risiko beschränken?


Die Frage nach der Haftungsbeschränkung ist vielleicht die Wichtigste der vier Fragen. Die Wahl einer Rechtsform mit Haftungsbeschränkung ermöglicht Ihnen, das finanzielle Risiko Ihrer Unternehmertätigkeit auf das Firmenkapital zu begrenzen. Im Gegenzug bringt sie aber einiges Mehraufwand und zusätzlichen Kosten mit sich. Sie sollte also auch nicht unnötig getroffen werden.


Ganz einfach kann man festhalten: je größer das finanzielle Risiko ist, in das Sie sich begeben, desto mehr Bedeutung kommt einer Haftungsbeschränkung zu. Wenn Sie also beispielsweise selbstständig eine Dienstleistung erbringen möchten, ist Ihr finanzielles Risiko vermutlich eher gering. Müssen Sie hingegen eine große Investition für Maschinen oder eine umfangreiche Ladenausstattung tätigen, sollten Sie über eine Haftungsbeschränkung auf jeden Fall nachdenken.


4. Soll die Firma später auch losgelöst von Ihrer eigenen Person oder der Ihrer Partner funktionieren?


Wohl kaum ein Gründer denkt zum Start bereits an seinen Austritt aus dem eigenen Geschäft – und wenige, die sich zusammenfinden, um gemeinsam zu gründen, wollen darüber nachdenken, was einmal ist, wenn man – aus welchen Gründen auch immer – auseinander gehen muss.

Wer aber weiß, dass beispielsweise bei der Rechtsform der GbR der Austritt (oder auch Tod) eines Gesellschafters automatisch zur Auflösung der Gesellschaft führt, dem leuchtet sofort ein, dass dieser Punkt unbedingt bedacht ein muss, bevor die Entscheidung für oder gegen eine Rechtsform fällt.


Und was ist mit den Steuern?


Wenn Sie diese vier Fragen für sich beantwortet haben, wird die Auswahl an möglichen Rechtsformen deutlich verkleinert haben oder bereits fest stehen. Erst jetzt sollten Sie Aspekte wie Steuervorteile ergänzend in Erwägung ziehen. Dazu aber mehr in einem nächsten Beitrag ...


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